Einleitung und Wahrnehmung 

Viele Fachkräfte geraten bei herausfordernden Verhaltensweisen von Kindern und Eltern an ihre Grenzen. Sie werden mit einer Vielzahl eigener Bedürfnisse und damit verbundener Emotionen konfrontiert.

Was braucht es um herausfordernde Momente meistern.  

Haltung, Biografie, Fachwissen, Erfahrungswerte, sichere Bindung, Beziehung, Gewaltfreiheit, ein Konzept was Orientierung gibt und kindgerechte Regeln enthält, ein gelebtes Schutzkonzept, Maßnahmen – und Interventionspläne, Zusammenarbeit im Team, Reflexion, Stärkenorientierung, Fehlerfreundlichkeit, der gelassene angemessene  Umgang mit Widerständen und  vermeintlichen Unwegsamkeiten, Selbstfürsorge und das Wahrnehmen eigener Grenzen … all das braucht es, um erwünschte Verhaltensweisen bei Kindern zu manifestieren, anstatt unerwünschte immer wieder zu fokussieren.

Erziehungpartnerschaft und Haltung 
Die gelingende Erziehungspartnerschaft und die Haltung von Fachkräften, dass Eltern die Experten ihrer Kinder sind und Fachkräfte erziehungsbegleitend  unterstützen, ist eine unverzichtbare Haltung im gesamten Prozess.

Die Haltung der Fachkraft sollte symbolisch einem Leuchtturm gleichen.

Sie stärkt, unterstützt, berät, begleitet, zeigt kindgerecht Grenzen auf, ist Vorbild und entwickelt einen orientierungsgebenden Rahmen,  der Stärken und Grenzen gleichermaßen berücksichtigt und alle ihr möglichen , unterstützenden  Faktoren einbezieht.

Personalverantwortung und erforderliche Rahmenbedingungen
Um  Herausforderungen  zu meistern, ist es unerlässlich, dass die Fachkraft,  Unterstützung vom Team, von der Leitung und  vom Träger erhält.

Herangehensweisen auf allen Ebenen 

Durch die Vielzahl der benannten Faktoren,  wird schon hier im Text transparent,  wie komplex  und vielschichtig  es ist herausfordernde Situationen zu bewältigen.  Um eine gute Lösung zu erarbeiten, ist es unerlässlich den  Kontext um das Kind herum zu betrachten und Gelingensbedingungen.

Stolperfallen

Oft wird durch verschiedene individuelle Maßnahmen versucht,  das unerwünschte Verhalten  des Kindes zu verändern.

Manchmal wirken die Interventionen experimentell, emotionsgeladen oder ergriffen.

Mitleid, Wut, Hilflosigkeit, Erwartung, Überforderung. Resignation und einige weitere starke Emotionen wechseln sich hierbei häufig  ab.

Die  Problemsicht  erhält  oftmals unbewusst viel Raum und verschleiert und verhindert,  dass  die Fachkräfte Situationen lösungsorientiert betrachten,

Häufig geschieht es, dass  unerwünschte Verhaltensweisen ermahnt werden, viel Raum erhalten, ohne Lösungswege aufzuzeigen…

Besondere Kinder brauchen besondere  Maßnahmen und ja, selbstverständlich ist es die  Aufgabe von pädagogischen Fachkräften, einen Alltag  zu ermöglichen, in dem das Kind Unterstützung, Wertschätzung, Stärkung , natürliche Konsequenz und  Zugehörigkeit erfährt.

Gleichzeitig ist jedoch auch erforderlich das Wohl aller Kinder zu schützen.  Dies stellt oft  eine Gratwanderung dar.

Folgende Eben sind immer mit einzubeziehen

  • Fachkraft
  • Einrichtung
  • Kind
  • Eltern
  • Kooperationen
  • Lebenswelt

Für einen gelingenden Prozess ist es unerlässlich:  

  • Verhalten des Kindes sachlich ( nach GfK ) zu beobachten und zu dokumentieren ( wann.
  • Zu beobachten  in welchen Situationen das  erwünschte Verhalten auftritt,  um dieses auszubauen
  • Theoretische und rechtliche Grundlagen zu kennen
  • Gewaltfreiheit und ein Schutzkonzept mit folgende. Inhalten zu leben:
  1. Beteiligung,
  2. Prävention
  3. Beschwerde
  4. HLF
  5. Verhaltenskodex
  6. Fortbildung
  7. Kooperation aller Beteiligten
  8. Kollegiale Fallberatung

Perspektiv-Wechsel

Von einem Kind zu verlangen Verhalten zu ändern, ist  damit vergleichbar,  als würde man Ihnen auftragen,  ein Rad zu wechseln, ohne das richtige Werkzeug zu haben.

Wenn Kinder mit Gewalt reagieren,  verstummen, ihr Verhalten plötzlich ändern, Eltern hilflos wirken und Termine mit Kooperationspartnern in weiter Ferne liegen  oder zu geringen Erfolgen im Alltag führen,  sind die persönlichen und beruflichen Grenzen  schnell erreicht. Das Kind braucht dringend Unterstützung vom Team.

Problemsicht gegen Lösungssuche tauschen 

Liegt der Fokus erst einmal auf dem sogenannten  „ Problemverhalten“  des Kindes und wird das Kind als Störfaktor erlebt und betrachtet, braucht es veränderte und schützende Maßnahmen, eine veränderte Haltung, einen Perspektiv-Wechsel und erweiterte Möglichkeiten, um professionell zu handeln.

Das System und das eigene Handeln verändern 

Um lösungsorientiert neue Strategien zu entwickeln, um das Kind in der Gruppe zu integrieren, Entwicklung und Lernraum zu ermöglichen und Grundsätzen des Wohlergehens aller Kinder gerecht zu werden, ist es ein wesentlicher Schritt, das System um das Kind herum, auf allen Ebenen zu betrachten, MIT all den Potenzialen, Interessen, Schutz-und Risikofaktoren die es umgibt.

Potentiale aktivieren statt Fehlersuche

Wenden Unterstützende  ihren Blick auf die Potentiale und Interessen des Kindes, der Einrichtung der Eltern anstatt auf die Mängel,  werden entwicklungspsychologische Aspekte unabhängig vom Alter und „genormtem Verhalten“ des Kindes berücksichtigt und wird im System verstanden, dass besondere Umstände , besondere Maßnahmen erfordern. So besteht die Möglichkeit , das Kind und dessen Familie angemessen auf dem  Weg zu begleiten.

Die Welt retten, können wir erfahrungsgemäß kaum. Aufgaben von Teams und Fachkräfte sollte es vielmehr sein, Familien innerhalb ihrer Möglichkeiten zu unterstützen.

Grundsätze

  • Jedes Verhalten hat einen Grund
  • Kinder verhalten sich so wie es ihnen möglich ist
  • Gewalt von Kindern ausgehen, stellt oft eine Hilflosigkeit dar Konflikte zu klären und Bedürfnisse angemessen zu äußern
  • Kinder  nutzen ihr Repertoire an Handlungsweisen, um ihre Bedürfnisse zu zeigen und um sich diese zu erfüllen

Die  Aufgabe von Fachkräften ist es:

  • Ihnen nach fachlichen Grundsätzen  das  richtige Werkzeug an die Hand zu geben, um größtmögliche Wirksamkeit zu erleben, innerhalb eines klaren Rahmens und der Gemeinschaft unter Beachtung der Individualität

Angebot an Teams und Institutionen 

Wenn Sie Unterstützung benötigen, haben Sie Geduld.

Der erste Schritt zur schnellst möglichen Lösung ist es, sich einen guten Plan zu entwickeln, um diesen  Schritt für Schritt gemeinsam umzusetzen.

Hilfreich ist es weiterhin,  das Kind behutsam und kleinschrittig  mit konkreten und positiv formulierten Zielen,  in ein kindgerechtes, sicheres, geschütztes System zu integrieren,  unter Berücksichtigung  der Lebenswelt, der Anlagen der Bedürfnisse, der Kompetenzen und der Grenzen.

Dazu kann es auch gehören, das System, um dieses Kind herum, zu adaptieren.

Haben Sie einen Bedarf  oder Fragen,   unterstütze Sie gern auf ihrem Weg.